crystals / kristalline Ereignisse

exhibitions installations objects / Ausstellungen Installationen Objekte

Kristalline Ereignisse – Kristallisierende Installationen im architektonischen Kontext seit 1995, hier eine Auswahl von Projekten, weitere im Projektkatalog

Geschwindigkeiten Galerie im Körnerpark Berlin 1997

Symmetrie und Translation der Architektur sind bestimmend für die Installation mit einer Reihe von Schalen, die chemische Lösungen enthalten. Über einen Zeitraum von fünf Wochen wird einfallendes Licht mittels kristallisierender Substanzen modifiziert.

Die vollkommen transparenten und luziden geometrischen Körper fungieren als Kondensorlinsen, verlieren aber ihre Durchsichtigkeit, da sich in den Lösungen Kristalle bilden, die das Licht in ganz anderer Weise reflektieren. Aufgrund des Mikroaufbaus werden Symmetrie und Translation im Kristallwachstum selbst angestrebt, hier aber durch von Besuchern ausgelösten Erschütterungen irritiert.


Über einen Zeitraum von fünf Wochen kristallisiert die Flüssigkeit in dieser Glasschale bei Geschwindigkeiten aus.

Kristallorgel Berlin Studio Oranienstrasse 2010-14

Das Raumobjekt Kristallorgel besteht aus historischen Gläsern, Winkelprofilen auf Rollen und kristallisierenden Substanzen, die über Fäden verbunden sind und sich an diesen Kontaktstellen chemisch austauschen. Über einen Zeitraum von vier Jhren entwickeln sich unterschiedliche Kristallstrukturen.


Detail des Kristallinen Organismus, einer zweijährigen Rauminstallation im Geschwister-Scholl-Haus der Universität Leipzig

Kristalliner Organismus Universität Leipzig 1995-97

Im Gegensatz zum organischen Leben ist bei Mineralien theoretisch unbegrenztes Wachstum möglich. Schon ein einzelnes Kristall stellt einen Mikrokosmos dar. Zum Beispiel besteht die Kante eines 1qmm großen Kochsalzkristalls aus etwa 2 Millionen Elementarzellen. Die millionenfache räumliche Wiederholung einer solchen Elementarzelle zu einem geordneten Zustand, einem Raumgitter, ist als kristalline Struktur für das menschliche Auge erkennbar.

Unterschiedliche chemische Lösungen bilden während der Kristallisationsprozesse verschiedene Raumgitter und damit Kristallformen; auch die dafür benötigte Zeitdauer variiert. sich unterscheidende Kristallisationsvorgänge einer Lösung geschehen in zeitlicher Abfolge.

Für den Kristallinen Organismus sind vierzehn Glasschalen mit chemischen Lösungen paarweise angeordnet. Jeweils zwei Flüssigkeiten in gegenüberliegenden Schalen sind über einen 20 mm breiten Spalt hinweg mit einem Faden verbunden. Kristallisation findet nicht nur in den Schalen, sondern auch über deren Verbindung statt.


Detailansicht der 9 Meter langen Installation Salzwüste und Kristallfluss im Garten der Künste Berlin

Salzwüste und Kristallfluss Garten der Künste Berlin 1996

In einem ruinösen Hausfundament, dessen Boden mit Erde bedeckt ist, stehen in einer Reihe sechs prismenförmige Glaselemente. Jeder zweite Behälter ist mit einem Gemisch aus dunkler Erde und Minerallösung gefüllt, die anderen Gläser enthalten ausschließlich ein konzentriertes Solegemisch. Innerhalb von drei Monaten kristallisieren die Flüssigkeiten vollständig. Salze können organisches Leben erhalten oder vollkommen zerstören.

Lineare Zeit – Amorphe Form / Verdichtung / gegenüber Galerie Pankow Berlin 1995
Installative Versuchsanordnungen mit Lösungen diverser Chemikalien zwischen kristallinem Wachstum und Zerfall.

Bei den Kristallinen Ereignissen definiert sich der Zeitbegriff mit der Formbildung – in den Lösungen fallen Kristalle aus, Temperatureinflüsse bestimmen den Verdunstungs-
vorgang. Ein den einzelnen chemischen Zusammensetzungen immanentes charakteristisches Wachstum findet statt, das sich beim einmaligen Hinsehen nicht erschließt.

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